Textversion

Das qualvolle Zurücktreten des Samuel S.

Bestimmt geht es Ihnen so wie mir. Man kann Bundesrat Samuel Schmid beim qualvollen und verzweifelten Festhalten an der Macht kaum noch zusehen. Dabei sehen wir doch alle, dass es diesem Mann nicht mehr gelingen kann, Vertrauen in die Armee aufzubauen und diese wichtige Institution im Land vorwärts zu bringen. Zu viel wurde in der Ära Schmid gelogen, vertuscht und ausgesessen. Zu wenig wurde mit den Betroffenen geredet. Wenn Zeughäuser geschlossen, Flugplätze reduziert, Panzer eingemottet und Soldaten ums Leben kommen, genügt den betroffenen Familien ein feuchter Händedruck des zuständigen Bundesrats am Rande einer Veranstaltung, respektive am Rande einer Beerdigung, nicht.

Der Mann, der es gewohnt war, im Windschatten einer mächtigen Partei Karriere zu machen, hat den grössten Fehler seines Lebens begangen. Er hat seine mächtige Partei verraten. Seither befindet er sich im freien Fall. Er hat seine Rückendeckung verloren. Ehemalige Parteikollegen wurden zu Feinden. Mitglieder anderer Parteien wurden keine wirklichen Freunde. So kommen jetzt reihenweise Schwächen und Fehlleistungen des Samuel S. an die Öffentlichkeit. Aus dem früheren beruflichen Umfeld, aus der Bundesverwaltung, aus seinem Stab, aus der Armee – überall plaudern die Leute heute ungeniert über Schwächen und Fehlleistungen des Samuel S., die sie bisher für sich behalten haben. Damit ist sein Rücktritt fällig. So kann niemand arbeiten. Nur Samuel S. glaubt, es würde hinter allen Pleiten, Pech und Pannen in der Armee und im VBS die „böse SVP“ stecken. Doch dem ist längst nicht so. Was er aber noch nicht gemerkt hat ist, dass er seit seinem Parteiverrat weder seiner neuen Partei, noch der Armee oder dem Land nützt. Nur sich selber nützt er und zwar mit jedem Tag, an dem er sich an der Macht festklammert.

Meine These: Bundesrat Schmid wird alles unternehmen, um an der Macht zu bleiben. Er ist sogar dazu fähig, in Geheimgesprächen mit den Linken die Beschaffung des neuen Kampfjets zu opfern, nur um im Dezember mit den Stimmen von SP und Grünen zum Bundes-Vizepräsident gewählt zu werden. Wetten, dass…?

Leserbrief von Johannes Brons, Kantonsratskandidat, Schönenwerd
vom 15. September 2008